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Tuuletar: Uho (Review)

Artist:

Tuuletar

Tuuletar: Uho
Album:

Uho

Medium: EP-CD
Stil:

Vocal Folk Hop

Label: Nordic Notes
Spieldauer: 13:57
Erschienen: 12.05.2017
Website: [Link]

Mit „File under: Vocal Folk Hop Finnland“ beweist das deutsche Label Nordic Notes eine Menge Humor. Die Musik von TUULETAR lässt sich damit dennoch im Kern recht zutreffend beschreiben, auch wenn es um den Folk-Anteil aktuell nicht gut bestellt scheint.

Doch von vorn: die vier Damen von TUULETAR wagen sich unter zunächst schräg anmutender Genreflagge in das Fahrwasser testosterondominierten HipHops, wobei bis zum letzten Beat A Capella pur angesagt ist. Das Quartett verzichtet also live wie auf der Aufnahme auf die Unterstützung durch Elektronik und verknüpft überdies klassische Elemente mit Ethno-Einflüssen und Pop. Bisher steht mit „Tules Maas Vedes Taivaal“ („In Feuer und Erde, in Wasser und Himmeln“) ein Vollzeit-Album in der Bandbiographie, dem zumindest europaweit großes Interesse entgegenbracht wurde.

Nun legen TUULETAR eine Single-EP nach, die vordergründig den neuen Song „Uho“ vorstellen soll und für Novizen des Vocal Folk Hop zwei Stücke des o.g. Albums aus 2015 bereithält („Tuu keräää“, „Odotan“). Die dementsprechend kompakte Laufzeit von nicht ganz 14 Minuten ermöglicht immerhin eine Vielzahl von Hördurchläufen, die diesen Schreiber zwiegespalten zurücklassen.

Zunächst ist der Sound von TUULETAR wahrlich mal etwas anderes. Die Damen beherrschen als Absolventinnen der Königlichen Musikakademie hörbar jedes relevante Handwerk und beeindrucken darüber hinaus mit intelligenten Arrangements. Die unterschiedlichen Stimm(ung)en ergänzen sich hervorragend und stehen in erstaunlich passendem Kontrast zu den dicken Beats von Venla Ilona Blom. Traditionelle volksmusikalische Melodien im modernsten und zugleich schroffsten aller Gewänder, das dank überragenden Gesangs trotz alledem einer nordischen Schönheit nicht entbehrt.

Der Haken: ausgerechnet auf den neuen Song trifft all das nicht zu. Beginnt „Uho“ noch mit wunderbar mehrstimmigem Gesang, folgt sogleich ein harter Bruch und mit dem einsetzenden Beat verschiebt sich der Song in genau die Sparte rotzigen HipHops, die immer eine Spur zu aufgesetzt wirkt. Natürlich kommen die mundgemachten Rhythmen weiterhin gut und gerapptes Finnisch scheint erst einmal zum kantigen Von-oben-herab-Sound von „Uho“ zu passen. Die kurzen mehrstimmigen Einschübe im Refrain reichen dennoch bei weitem nicht aus, um aus dem Song mehr zu machen als einen wenig authentischen Straßentrack, dem sowohl der Einfallsreichtum als auch die Besonderheiten der sonstigen TUULETAR-Stücke zur Gänze abgehen. Folk: Fehlanzeige.

Auch wenn also der neue Song der eindeutige Schwachpunkt dieser Visitenkarte ist, so hat die EP doch überwiegend Gutes. Sie rückt nämlich auf den beiden schon vom Album bekannten Tracks alle Stärken des finnischen Vokalensembles in den Vordergrund. Ob es damit eher Lust auf das letzte als auf das nächste Album macht – geschenkt, TUULETAR verdienen Gehör.

FAZIT: Ein vielleicht etwas kurz geratenes Zwischendurch-Lebenszeichen, das für Kenner die Wartezeit auf Album #2 verkürzen soll und Neulingen die Möglichkeit gibt, die Welt rein vokalen Folk Hops kennen zu lernen. Erstere könnten enttäuscht sein, Letztere ihr blaues Wunder erleben.

Daniel Kluger (Info) (Review 3800x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Uho
  • Tuu Kerää
  • Odotan

Besetzung:

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